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Fundiert und tiefgreifend setzt sich die Direktorin des Instituts für Kindheit, Jugend und Familie an der FH Köln, Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler mit der bisherigen Entwicklung und Lage der Familien auseinander vor dem Hintergrund der Bedeutung für die Soziale Arbeit in ihrer Beratungs-, Betreuungs- und Erziehungsdimension.

Der Autorin liegt nicht daran, Familien (-mitglieder) zu einseitigen Adressaten der Sozialarbeiter/-innen zu machen; vielmehr sucht (und findet) sie unterschiedliche Wege, wie man in einem partnerschaftlich orientierten Dialog und einer übergreifenden Betrachtung über die Dimension der Familien hinaus, ihre Bewältigungswege begleiten kann.

Ressourcen- und Lösungsorientierung prägen ihre Ausführungen, die immer von einem gehörigen Respekt vor der jeweiligen Leistung der Klienten geprägt sind.

Zwar hätte man sich bei einem Grundlagenbuch mehr Graphiken und Tabellen gewünscht; dennoch ist dieses Werk gerade für Studierende sehr empfehlenswert, da es in ausgesprochen anschaulicher, alltagsnaher Sprache versehen ist, ohne die fachliche Professionalität hintan zu stellen.

Die Autorin macht insgesamt klar, dass es nicht Aufgabe der Sozialen Arbeit sein kann, immer mehr Angebote in familienersetzender Art zu gestalten, sondern vielmehr müssen Familien mit präzisen, passgenauen und flexiblen Unterstützungsangeboten bei Alltagsgestaltung begleitet werden. Und so liegt auch ein besonderer Schwerpunkt des Buches in der Unterstützung der elterlichen Erziehungskompetenz. Hier setzt sich Sigrid Tschöpe-Scheffler kritisch mit den diversen Präventions- und Interventionskonzepten auseinander unter dem besonderen Focus der unterschiedlichen Elternkurse.

Zuvor aber beschreibt sie die gegenwärtige Situation von Familien und ihren Erziehungs (-alltag), um hieran anknüpfend Beziehung, Bindung und Erziehung miteinander in Bezug zu setzen. Die fast schon klassischen "Fünf Säulen der Erziehung" finden hier ebenso ihren Platz wie auch die unterschiedlichen Erziehungsstile und Aspekte für entwicklungsförderndes Erziehungsverhalten.

Physische und psychische Gewalt werden in einem gesonderten Kapitel tiefgreifend behandelt in ihren Auswirkungen auf die Kinder; ohne hierbei neben den diversen Schutz- und Risikofaktoren auch auf die Ergebnisse der Resilienzforschung einzugehen.

Für das knappe Taschenbuchformat sind hier wesentliche Punkte benannt worden, mit denen Studierende der Bachelor-Studiengänge gut gerüstet sind, um adäquat unterschiedliche Verknüpfungen zwischen Kind, Familie, Gesellschaft und Sozialer Arbeit vollziehen zu können.

Die am Ende jeden Kapitels aufgelisteten Übungs- und Wiederholungsfragen helfen dabei, sich die einzelnen Erkenntnisse aus den Ausführungen noch einmal genauer vor Augen zu führen und sich entsprechend auf Prüfungen vorzubereiten.

Ein sehr angenehmes Taschenbuch, das neben der fachlichen Tiefe und Breite auch durch ein preiswertes Format überzeugen wird!