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Das siebte reguläre Studioalbum des einstigen Smiths-Sängers wartet mit ungewohnter Härte auf - in den Texten wie in der Musik. Dabei markiert Morrisseys erstes Independent-Album Kontinuität und Neuanfang zugleich. "Maladjusted", Morrisseys letztes Album, war noch bei der damaligen Mercury erschienen, nachdem er zuvor bei BMG und EMI unter Vertrag gestanden hatte. Aber weder der Künstler noch die Konzerne waren über die Zusammenarbeit zufrieden, so dass sich Morrissey für sieben Jahre zurückzog. Erst das Angebot von Sanctuary, auf einem eigenen Label nicht nur zu veröffentlichen, sondern auch als A&R-Manager tätig zu werden, lockte den mythenumrankten Künstler aus der Reserve und führte ihn zu einem seiner inspiriertesten Alben. Bereits die ersten beiden Songs sind von einer gnadenlosen Schäfe, die sogar ältere Stücke wie "Margaret On The Guillotine" in den Schatten stellt. So rechnet "America Is Not The World" mit den USA ab, um dann doch mit der Zeile "And I Love You" Ambivalenz beizumischen. Ebenfalls ohne Milde wütet Morrissey in der ersten Single, "Irish Blood, English Heart", gegen Großbritannien. Ohne Rücksicht auf Trends lebt der Engländer mit Wohnsitz in Los Angeles seine musikalischen Visionen aus, wieder unterstützt von seinen langjährigen Gitarristen und Songwritern Alain Whyte und Boz Boorer. Unter Verzicht auf die ausladenden Arrangements, die noch "Maladjusted" prägten, pflegt die Band einen äußerst dynamischen Indie-Rock, der aber auch Feinheiten wie ein elegisches Flötensolo im Song "I'm Not Sorry" oder Falsetto-Gesang zulässt, der in "You Know I Couldn't Last" an alte Smiths-Tage erinnert. Konsequenter als je zuvor ist das Album wie aus einem Guss. Es knüpft aber auch an einen von Morrissey propagierten musikalischen Konservatismus an, in dem höchs-tens ein paar programmierte Beats im Opener oder elektronische Störgeräusche in "All The Lazy Dykes" Platz fanden - dem schönsten Song über Lesben seit Jonathan Richmans "I Was Dancing In A Lesbian Bar". Und obwohl Fan-Gemeinde wie auch Feuilleton bereits an der Exegese der anspielungsreichen Texte arbeiten, ist es doch deren Zusammenspiel mit der zeitlosen Qualität der Musik, das ein neues Morrissey-Meisterwerk geboren hat. (Quelle/Copyright: G+J Entertainment Media)

 

America is not the world ; Irish blood, english heart ; I have forgiven Jesus ; Come back to Camden ; I´m not sorry ; The world is full of chrashing bores ; How can anybody possibly know how I feel? ; First of the gang to die ; Let me kiss you ; All the lazy dykes ; I like you ; You know I couldn´t last