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Erneut widmet sich der "Spiegel"-Autor Osang (zuletzt ID-A 34/19) seiner ostdeutschen Herkunftsgeschichte - diesmal verknüpft er die Vita seines Freundes Uwe, ebenfalls in Ostdeutschland geboren und sozialisiert, mit seiner eigenen. Begegnet sind sich die beiden nicht in Ostberlin wie man annehmen könnte, sondern in New York, wo Osang als "Spiegel"-Korrespondent einige Jahre lebte. Man pflegt hier seine (ost-)deutsche Community fern der Heimat. Uwes Lebenslauf vom ostdeutschen Sinologie Student, der die Wendezeit in China verbrachte und dort auch irgendwie im Zeitenlauf vergessen wurde, oder die Geschichte von Bert, der nach einem Fluchtversuch aus Ostberliner Haft freigekauft worden war, sind keine Besonderheit. Jedenfalls beschließt der Autor, Uwes Geschichte in einer Reportage nachzuerzählen und begibt sich dazu auf eine gemeinsame Reise mit diesem und seiner betagten Mutter nach Russland. Via Fähre geht es von Helsinki nach St. Petersburg und allein die Schilderung der ersten alkoholseligen Nacht auf dem Schiff, die Dialoge zwischen dem Erzähler und Uwe lohnen die Lektüre! Klare Empfehlung! Elfriede Weber