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L. Slimani, gefeierte Bestsellerautorin (zuletzt "All das zu verlieren", ID-A 22/19), ließ sich für ihren neuen Roman von der Geschichte ihrer Großeltern inspirieren. Frankreich, Ende des 2. Weltkrieges: Mathilde, eine junge Elsässerin, heiratet einen Marokkaner, der als Offizier in der französischen Armee gedient hat, und zieht mit ihm in die Nähe von Meknès, wo er Land besitzt. Die beiden bekommen zwei Kinder. Doch Mathilde fällt das Leben in der Fremde schwerer als gedacht. Ihre Ehe entspricht nicht den Konventionen, wiederholt stoßen ihr Mann und sie auf Ablehnung. Auch die kulturellen Unterschiede bereiten Schwierigkeiten. Der aus verschiedenen Perspektiven erzählte Roman ist der Auftakt zu einer Trilogie über die Geschichte Marokkos. Der 1. Band endet 1955, kurz vor der Unabhängigkeit Marokkos von Frankreich und Spanien. L. Slimani gelingt ein faszinierendes Zeit- und Familienporträt, indem sie ganz verschiedene Sichten ineinanderfügt. Der rundum gelungene und überaus vielschichtige, dabei wunderbar zu lesende Roman stößt auch in Deutschland bereits auf große Resonanz im Feuilleton. Ein Muss. Katja Buchholz