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Wie in "Die Terranauten" (ID-A 4/17) greift T.C. Boyle für seinen neuen Roman einen realen Forschungsgegenstand auf. Tatsächlich haben sich in den 1960er- und -70er-Jahren Forscher mit dem Spracherwerb bei Schimpansen beschäftigt und insbesondere mit der Gebärdensprache etliche (umstrittene) Erfolge erzielt. Im Roman ist Schimpanse Sam (reales Vorbild: Washoe) der gelehrige Schüler. Er lebt wie ein Kind im Haus des Psychologieprofessors Schemerhorn. Nachdem ihn seine Frau verlassen hat, stellt er für Sams Pflege die Studentin Aimee ein, die sofort einen besonderen Draht zu Sam entwickelt. Schemerhorn träumt vom großen Ruhm, will Sam zum Fernsehstar machen. Doch sein Geldgeber und Besitzer Sams spielt nicht mehr mit, entzieht ihm den Auftrag; fortan soll Sam gefangen hinter Gittern sein Leben fristen. Aimee befreit ihn und taucht mit ihm unter ... - Boyle seziert die menschliche Hybris im Umgang mit (Versuchs-)Tieren, was wegen der Nähe der Primaten zum Menschen besonders augenfällig wird. Zugleich erneut ein US-amerikanisches Gesellschaftsbild mit hervorragend gezeichneten Charakteren. Für alle. Regine Mitternacht